Die Gangfolgesortierung von Großbriefen rentabel zu gestalten - das ist eine knifflige Aufgabe für jeden Postdienstleister. Eine gute Lösung muss nicht nur die optimale Unterstützung der Zustellungsvorbereitungsprozesse gewährleisten, sondern auch gleichzeitig nahtlos in den ganzen Sortierprozess eingepasst werden. Zu diesem Zweck wurde das Open Mail Handling System (OMS) entworfen. Die einzigartige Systemarchitektur mit einem internen Sorter und ausgefeilten Sortieralgorithmen bietet ein Höchstmaß an Freiraum und Gestaltungsmöglichkeiten beim Prozessdesign.
Und das ist nicht alles: Das OMS bietet konkurrenzlose Ergonomie; eine Behälterentladestation entlastet die Bediener. Die Post wird direkt in Behälter sortiert, es müssen keine Fächer mehr von Hand geleert werden. Die Sortierung wird durch die automatische Entfernung der vollen Behälter und einen Bereich für die Bereitstellung und Zwischenlagerung von Behältern seitlich an der Maschine effizient unterstützt.
Die intelligente Anlage ist ideal für die Verarbeitung von Großbrief- und Restpostströmen, bis hin zu Päckchen und kleinen Paketen, wie sie im E-Commerce verwendet werden (bis zu 32 mm Dicke). Sogar unverpackte oder in Plastikfolie eingeschweißte Zeitschriften sind für die Anlage kein Problem. Das bedeutet, dass mit OMS ein Großteil der Postsendungen, die früher von Hand sortiert werden mussten, nun maschinell verarbeitet werden kann - bis hin zur Gangfolgesortierung.
Die Systemarchitektur gewährleistet eine schonende Verarbeitung aller Sendungen. Diese reicht von der mehrstufigen Vereinzelung an den Eingabestationen über die schonende, kontrollierte Einführung in den Taschenkranz bei niedrigen Transfergeschwindigkeiten in die festen Übergabetaschen hinein und aus ihnen heraus, bis hin zur Überführung in den Behälter. Da die Sendungen in der Anlage nur relativ niedrigen physischen Belastungen ausgesetzt sind, können Stücke mit einem Gewicht von bis zu 2 kg verarbeitet werden.
Die offene Architektur ermöglicht eine kostengünstige Kombination von Durchsatz und Sortierleistung. Der Behälterumlauf mit seiner festgelegten Anzahl von Outlets und die sich in die Gegenrichtung drehenden Taschenkränze, mit denen ein bestimmter Durchsatz gewährleistet wird, sind im Prinzip voneinander unabhängige Teilsysteme, die über die festen Übergabetaschen im Sortierbereich miteinander in Verbindung stehen. Die automatische Hochgeschwindigkeits-Eingabestation mit ihrem Zuführungsband speist bis zu 12.500 Sendungen pro Stunde ein. Das Open Mail Handling System ist mit zwei oder vier Eingabelinien mit einem Nenndurchsatz von 25.000 bzw. 50.000 Sendungen lieferbar.
Um die Bearbeitungs- und Logistikkosten so niedrig wie möglich zu halten, müssen die Behälter optimal befüllt werden. Das OMS ist am Taschenkranz mit einem System zur Messung des Behälterfüllgrads ausgestattet. Die optimale Befüllung der Behälter wird durch intelligente Algorithmen gesteuert. Die individuelle Steuerung der Übergabe von den festen Übergabetaschen in die Behälter gewährleistet eine maximale Stapelqualität.
Die Erkennung von Großbriefen ist komplizierter als die von Standardbriefen. Großbriefe mit Barcodes zu versehen ist kostspielig und unzuverlässig, da hierfür Etiketten benötigt werden. Die bildbasierte Fingerprint-Technologie erkennt Briefe oder Pakete anhand ihrer optischen Eigenschaften. Der Einsatz der Fingerprint-Technologie macht Etikettierer, Barcode-Drucker und -Leser überflüssig. Das bedeutet Kosteneinsparungen bei Etiketten, Tinte und Wartung.