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29.10.2020

Yardmanagementsysteme in der Zukunft

Welche Trends bzw. Entwicklungen sind für die Zukunft zu erwarten? Um diese Frage zu beantworten, werden nachfolgend die Herausforderungen eines YMS bzgl. Integration, Kommunikation und Automatisierung beleuchtet.

Integration

Ein Ziel des Einsatzes eines YMS ist die Verkürzung der Durchlaufzeiten eines Ladungsträgers auf dem Yard. Dies beginnt schon bei der Erfassung der LKWs bei der Ein- bzw. Ausfahrt. Um den Aufwand der Erfassung zu minimieren, müssen ankommende LKWs bzw. die Abholung von fertig gepackten Ladungsträgern durch vorgelagerte Systeme angekündigt werden. Durch die bereits im System vorhandenen Daten kann die Erfassung bei Einfahrt bis auf ein Minimum reduziert – bestenfalls sogar ganz einspart werden.

Durch die Meldung der Ankunft des LKWs durch entsprechende Peripherie (z.B. Kamerasysteme, RFID) oder durch gemeldete GPS-Daten der Telematiksysteme der Fahrzeuge (Stichwort Geofence) kann die Einfahrt bzw. die Ausfahrt eines Fahrzeuges auf dem Yard automatisiert stattfinden.

Ein weiterer Aspekt der Integration ist die Kommunikation mit den Logistiksystemen, die für die Abwicklung der Anlieferungen/Abholungen zuständig sind (z.B. Warehousemanagementsysteme). Durch eine enge Anbindung des YMS können verschiedene Aspekt optimiert werden – wie z.B.

  • Tor und Parkplatzfindung
    • Es können bei der Tor- und Parkplatzfindung die Regelwerke des WMS berücksichtigt werden – insbesondere können aktuelle Zustände Berücksichtigung finden, die nicht durch Stammdaten abbildbar sind
  • Disposition der Ladungsträger    
    • Das WMS kann direkt an das YMS Aufträge zur Bereitstellung von Ladungsträgern an den Toren bzw. deren Abzug übergeben

Eine wesentliche Herausforderung eines YMS ist die Kommunikation mit den Fahrzeugführen. Diese sind zumeist externe Arbeitnehmer. Sehr oft sind auch sprachliche Barrieren zu überwinden. Weit verbreitet ist immer noch die Ausgabe von sogenannten „Laufzetteln“ bei Einfahrt. Diese einfache Variante hat den Nachteil, dass eine bidirektionale Kommunikation mit den Fahrern nicht möglich ist (z.B. bei erforderlichen Umfuhren auf dem Yard).

Alternativ dazu können an die Fahrer Endgeräte ausgegeben werden, über die der Fahrer seine Fahraufträge übermittelt bekommt. Dies kann dann auch in der Sprache des jeweiligen Fahrers erfolgen. Ein wesentlicher Nachteil dieser Variante ist die hohe Investitionssumme in die Endgeräte. Auch ist eine Benachrichtigung der Fahrer per SMS oder Pager denkbar – kostengünstig aber nicht bidirektional. Aufgrund der mittlerweile weit verbreiteten Smartphones ist hier der Einsatz einer entsprechenden App auf dem Smartphone des Fahrers die günstigste Variante, um eine Kommunikation zwischen Fahrer und YMS zu ermöglichen. Auch ist denkbar zur Kommunikation die in den Fahrzeugen i.d.R. vorhandenen technische Infrastruktur (Navigation, Telematik) zu nutzen – dies bedingt jedoch die Bereitstellung entsprechender Schnittstellen durch die Hersteller.

Automatisierung

Die automatische Abwicklung der Yard Prozesse ist ein weiterer Aspekt der bei dem Einsatz vom YM-Systemen Beachtung findet.

Zum einem ist die automatische Disposition der Fahrzeuge bzw. Ladungsträger auf Basis von Regelwerken und/oder den bereitgestellten operativen Daten angebundener Systeme eine Aufgabenstellung. Diese wird jetzt schon – ja nach Integrationstiefe zur Verfügung gestellt.

Beispiele hierfür sind:

  • automatische Stellplatzvergabe
  • automatische Transportanlage zu bzw. von den Toren

Ein weiteres Thema der Automatisierung ist die Nutzung neuer technischer Möglichkeiten für die Transportabwicklung und der Zufahrtssteuerung. Zukünftig könnten die Transporte von Ladungsträgern auf dem Yard auch von Fahrerlosen Transportsystemen (FTS) durchgeführt werden. Gerade am Beispiel von Wechselbrücken gibt es schon eine Vielzahl von praktischen Anwendungen. Weiterhin ist die Nutzung von GPS-Daten zur Standortbestimmung auf dem Yard und dem Bestätigen von Transporten denkbar. Verfeinert werden kann dies durch Sensorik an den Toren, die einen Ansatz- bzw. Abzugsvorgang erkennt.

Im Rahmen der Zufahrtssteuerung werden jetzt bereits Kamerasysteme eingesetzt. Durch eine verbesserte Integration aller beteiligten Systeme ist dann folgendes Szenario denkbar:

  • Avisierung des Fahrzeugs durch ein vorgelagertes System
  • Meldung der Ankunft des Fahrzeugs durch Nutzung der Telematikdaten und eines definierten GeoFence
  • Zufahrtskontrolle durch Kamerasysteme und automatisches Öffnen der Schranke
  • Anzeige der Anmeldedaten für die Fahrer-App auf einem Display im Schrankenbereich
  • Anzeige der Transportdaten auf der App und Bestätigung durch den Fahrer
  • Ausfahrtskontrolle durch das Kamerasystem und automatisches Öffnen der Schranke bei erfolgreicher Abfertigung

Für die Identifikation der Ladungsträger können neben der Kameratechnik auch RFID-Lösungen zum Einsatz kommen.

Fazit

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass das YMS der Zukunft eine hohe Integration in die bestehende Systemwelt hat, unter Ausnutzung der techn. Möglichkeiten der Fahrzeuge und Peripherie eine kontaktlose Ein-und Ausfahrt ermöglicht und die anfallenden Prozesse auf dem Yard weitestgehend automatisiert abgewickelt werden.

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[Translate to Deutsch:]

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