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04.12.2024

Last-Mile-Delivery mit SAP TM

SAP TM ist bekannt für die Verwaltung komplexer, mehrstufiger Transporte in globalen Lieferketten. Obwohl das System oft mit großen Unternehmen und internationaler Logistik in Verbindung gebracht wird, ist es nicht die erste Lösung, die einem für die Lieferung auf der letzten Meile einfällt.

 

SAP TM ist eines der weltweit führenden Systeme für das Transportation Management. Häufig wird SAP TM mit sehr großen, international agierenden Unternehmen in Verbindung gebracht. Funktionen zur Abwicklung von mehrstufigen Transporten auf allen Verkehrsträgern, modal oder multimodal, mit eigenem oder externem Fuhrpark sind Merkmale, die man mit SAP TM in Verbindung bringt.

 

Überlegt man hingegen, mit welchem System man Anforderungen aus dem Bereich „Last-Mile-Delivery“ bestmöglich abbilden kann, fällt einem nicht zuerst SAP TM ein. Zu Unrecht wie wir finden. In diesem Betrag zeigen wir die Optimierungspotenziale auf, die in der Last-Mile-Delivery-Abwicklung liegen und warum SAP TM eine echte Option ist.

 

Was bringen Optimierungen in Last-Mile-Delivery Prozessen? 

 

Optimierungen in den Last-Mile-Delivery Prozessen bergen großes Verbesserungspotenzial – so kann der manuelle Aufwand in der Disposition um 20% reduziert werden, der Einsatz von Algorithmen und KI die Anzahl der gefahrene Kilometer um 20% reduzieren, die Kundenzufriedenheit durch mehr Transparenz um 12% gesteigert und die Kosten im Versand durch Bündelungseffekte um 13% gesenkt werden. Wie belastbar sind diese Zahlen, werden Sie jetzt zurecht fragen. Wie heißt es so passend, eine steife Behauptung ist besser als ein schlechter Beweis. Die Realität ist, dass das Einsparpotenzial von verschiedenen Faktoren abhängt.

 

Zu nennen sind beispielsweise der Grad der bereits realisierten Digitalisierung, die aktuelle Systemarchitektur sowie die Ausprägung der Systemübergänge und der Umfang sowie die Komplexität in den operativen Prozessen. Eine belastbare Aussage ist ohne Kenntnisse der Startbedingungen nicht möglich. Richtig ist aber, dass in der Logistik sehr häufig die meisten Kosten auf den Transport entfallen. Gelingt es hier Verbesserungen zu erzielen, kann das zu einer spürbaren Effizienzsteigerung und zu Kostenreduzierungen führen. Eine Indikation über Art und die Höhe der zu erwartenden Potenziale können beispielsweise über folgende Fragestellungen erlangt werden:

 


•    Wie hoch ist der Digitalisierungsgrad im aktuellen Versandprozess?
•    Welche Möglichkeit der Digitalisierung gibt es?
•    Gibt es Systembrüche und was bedeuten sie für den Prozess?
•    Welche Prozessineffizienzen in den Anwendungen sind offenkundig?
•    Können die Ineffizienzen systemisch überwunden oder sind sie organisatorischer Natur?
•    Wo entstehen die größten Mehrwerte (qualitativ und quantitativ)?

 

Fachliche Einordnung und Herausforderungen

 

Die fachliche Einordnung von Last-Mile-Delivery ist relativ einfach. Im Prinzip gehören alle Transportbewegungen bis zur letzten Stufe im logistischen Netzwerk, dem Lager, aus dem der Kunde die Ware erhält, nicht zur Last-Mile-Delivery. Andersherum zählen Warenbewegungen vom letzten Lager zum Endkunden zur Last-Mile-Delivery. Die der Last-Mile-Delivery vorgelagerten Transporte sind im Vergleich häufig großvolumiger, weniger dynamisch und die Anzahl Planungsrestriktionen geringer. In der Last-Mile-Delivery hat die Disposition mit verschiedenen Herausforderungen zu kämpfen. Zu nennen sind schwankende Auftragsvolumen, kurzfristige Auftragsänderungen, zu berücksichtigende Zeitfenster, die intelligente Zusammenfassung von diversen Kundenstopps zu Touren, Fahrereinsatzzeiten, Verfügbarkeit von Ressourcen inkl. derer Ausrüstungsmerkmale usw.  Schließlich kann es in der Zustellung zu Annahmeverweigerungen, Beschädigungen bzw. Mehr- und Mindermengen kommen, Lieferscheine sind nicht unterschrieben und überlassene oder getauschte Leer- und Leihgüter nicht erfasst. 

 

Systemische Anforderungen 

 

Kennen Sie noch die 6-R Regel in der Logistik? Sie beschreibt die Aufgabe der Logistik, die da sind: 

Der Kunden 
1.    erhält die richtige Ware,
2.    in der richtigen Qualität,
3.    in der richtigen Menge,
4.    am richtigen Ort,
5.    zur richtigen Zeit
6.    zu den richtigen Kosten.

 

Stellt man eine Beziehung zwischen diesen Punkten und den Herausforderungen im Last-Mile-Delivery her, wird schnell klar, dass die systemischen Anforderungen an ein Zielsystem hoch sind und sich von den Anforderungen, wie man sie beispielweise in der Planung von Inter-Company oder Ladungsverkehren vorfindet, unterscheiden. 

 

Ein den Last-Mile-Delivery-Prozess unterstützendes System ist dann gut, wenn es alle vorgenannten 6-R Punkte unterstützt und zudem 
•    Informationen mit angrenzenden Prozessen nahtlos austauschen kann,
•    flexibel auf neue Anforderungen angepasst werden kann,
•    Daten aus dem Lieferprozess in Echtzeit verarbeitet werden können,
•    auf Abweichungen hinweisen kann und Möglichkeit vorgehalten werden, um auf Abweichungen dynamisch reagieren zu können,
•    die Mitarbeiter gerne mit der Anwendung arbeiten

 

Perspektivisch ist zudem davon auszugehen, dass Systeme selbstlernend sind und Mitarbeiter bei der Bearbeitung von Routineaufgaben und bei der Planung unterstützen. 
Das alles ist sehr ambitioniert. Ziel ist es daher auch nicht alles auf einmal perfekt einzuführen, sondern ein System auszuwählen, das es ermöglich sich in diese Richtung zu entwickeln.

 

SAP TM als Zielsystem

 

SAP bietet mit SAP Transportation Management (SAP TM) ein weltweit führendes System zur Abwicklung aller zum Transport gehörenden Aufgaben. Wie eingangs erwähnt, ist SAP TM für alles bekannt, wird aber zu Unrecht nicht als erstes genannt, wenn es um Last-Mile-Delivery geht. Die Leistungsfähigkeit von SAP TM wird deutlich, wenn einige der vorgenannten Anforderungen vor dem Hintergrund der Leistungsmerkmale von SAP TM betrachtet werden.

 

Der Kunde erhält Ware zur geplanten Zeit am richtigen Ort: Um diese Anforderung zu erfüllen, sind sämtliche vom Kunden vorgegebenen Anforderungen bei der Planung zu berücksichtigen. SAP TM bietet die Möglichkeiten Kundenanforderungen / -restriktionen zu berücksichtigen. Zudem stehen Regelwerke zur Verfügung, die auf Abweichungen, wie z.B. eine Verletzung von Zeitfenstern, hinweisen und ggf. sogar Folgeprozesse anstoßen. Mit VSR (Vehicle Scheduling and Routing) verfügt über SAP TM zudem über einen leistungsfähigen, integrierten Optimierer. 

 

Informationen können nahtlos mit angrenzenden Prozessen ausgetauscht werden: Hier ist zunächst die Frage zu stellen, welche Systeme an das Transport Management angrenzen? Tatsächlich ist das Transportation Management ein Themenbereich, an den viele Prozesse anderer Systeme angrenzen. Beispiele sind ERP-Systeme, Warehouse Management Systeme, Yard Management Systeme, System zur Fuhrparkverwaltung usw. Ein nahtloser Informationsaustausch erfordert abgestimmte Schnittstellen. Schnittstellen sind immer dann gut abgestimmt, wenn sie vom selben Hersteller kommen. SAP ist ein Suite-Anbieter und stellt Anwendungen für alle genannten Themenbereiche zur Verfügung. Neben der kontinuierlichen Weiterentwicklung von u.a. SAP TM hat SAP viel Energie in die Themen integrative Prozesse und harmonisierter Informationsfluss investiert. Mehr noch als für das Warehouse Management gilt für SAP TM, dass SAP-Anwender gut beraten sind Transportation Prozesse mit SAP TM und nicht mit Drittprodukten umzusetzen.

 

Flexible Anpassung auf neue Anforderungen: SAP TM ist eine mächtige Anwendung, die auf komplexen Datenstrukturen und Technologien aufgebaut ist. Dieses bedeutet auf der einen Seite, dass ein gewisser Aufwand im Customizing entsteht; in Bezug auf die Umsetzung neuer Funktionalitäten gewährleistet diese Komplexität auf der anderen Seite aber eine enorme Flexibilität. Alleinstehend und in Verbindung mit den Produkten der SAP Digital Supply Chain können mit SAP TM alle im Transportation Management gängigen Anwendungsfälle abgebildet werden. Für die Umsetzung von technologielastigen Innovationen, kollaborativen Szenarien und individuellen Anforderungen können zudem die Möglichkeiten BTP (Business Technology Platform) genutzt werden.

 

Verarbeitung von Daten aus dem Lieferprozess in Echtzeit: Die größte Herausforderung besteht hier in der Bereitstellung der Daten aus dem Lieferprozess. Gängigste Variante zur Bereitstellung von Echtzeitdaten in Last-Mile-Delivery-Prozessen ist der Einsatz von Applikationen, die auf mobilen Datenendgeräten betrieben werden. Über Apps wie zum Beispiel K.Motion S/POD werden Informationen zu Positionen, Lieferzeiten, Lieferstatus, Fotos, Unterschriften, etc. zur Verfügung gestellt. Die Daten werden dem „Backend-System“, in diesem Falle SAP TM zur Verfügung gestellt. In SAP TM werden die Informationen angezeigt, weitergeleitet, abgelegt bzw. ereignisabhängig Folgeprozesse initiiert. Natürlich ist es zudem möglich über BN4L (Business Network for Logistics) Informationen aus dem Lieferprozess zu bekommen. Als Plattform zur Kollaboration mit Partner zielt BN4L jedoch eher auf den Transportprozess und weniger die Kundenzustellung ab. Ein alleiniger Einsatz von Bn4L führ damit nicht unbedingt zum Ziel.

 

Die Mitarbeiter arbeiten gerne mit der Anwendung: Die Usability einer Anwendung ist immer dann relevant, wenn Mitarbeiter die Anwendung für die Bearbeitung ihrer Tätigkeiten, zum Beispiel im Rahmen der Disposition, umfassend nutzen. Die Zeiten der guten alten SAP GUI sind vorbei. SAP TM bietet in der Neuzeit alle Leistungsmerkmale, die für ein benutzerfreundliches Arbeiten erforderlich sind. Neben individuell einzurichtenden Dialogen können durchzuführende Prüfung, die auf die jeweiligen Anwendungsfälle hin ausgeprägt sind, eingerichtet werden. Über grafische Elemente wie Gantt-Charts, Symbole und Farbgebung können Zustände ausgewiesen werden. Natürlich ist auch die Einbindung und Nutzung von Karten möglich. 

 

Fazit

 

Das Fazit kann kurz ausfallen: Last-Mile-Delivery-Prozesse beinhalten Optimierungspotenzial und SAP TM ist eine echte Option für die Umsetzung Ihrer Last-Mile-Delivery-Prozesse!

 

Körber als kompetenter Partner

 

Wir bei Körber haben jahrelange Erfahrung in der Einführung auf SAP-basierender Transportation Management Lösung. Nutzen Sie unsere Erfahrung für eine Potenzialanalyse, End-2-End Prozessberatung, um ihre Drittsystem durch SAP TM abzulösen, von SAP LE-TRA auf SAP TM zu migrieren oder ein Transport Management System ganz neu in ihrem Unternehmen einzuführen.

 

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