Internet der Dinge, englisch Internet of Things (IoT): Der Begriff hat geradezu ein Eigenleben entwickelt und ist zum Symbol für Zukunftsorientierung geworden. Aber was bedeutet eigentlich IoT? Einfach definiert ist es ein Netz aus Geräten, die sowohl untereinander über das Internet als auch nach außen mit diesem verbunden sind. Doch diese Idee ist gar nicht so neu, wie man vielleicht denken mag.
Eines der ersten Dinge, die in das Internet eingebunden wurden, war ein Coca-Cola-Automat. Anfang der 1980er Jahre, so heißt es, waren es einige Informatikstudenten an der Carnegie Mellon University leid, den weiten Weg zum nächsten Getränkeautomaten zu gehen, nur um festzustellen, dass er leer oder die Getränke noch warm waren, weil sie gerade erst nachgefüllt worden waren. Die Studenten statteten den Coca-Cola-Automaten mit netzwerkfähigen Sensoren aus und konnten fortan aus der Ferne per Computer den Füllstand des Automaten und die Temperatur der Getränke abfragen. Kein Mutmaßen mehr, keine unnötigen Enttäuschungen.
Seit damals wurden Milliarden von Gegenständen mit dem Internet verbunden – von Kühlschränken und Garagentüren bis hin zu Sicherheitskameras und Smartwatches. Ihre genaue Zahl ist nicht bekannt. Sie schwankt von Studie zu Studie. Doch nach übereinstimmender Meinung werden bis Ende 2021 weltweit rund 25 Milliarden Geräte vernetzt sein. Das ist ein enormer Zuwachs gegenüber den 6,4 Milliarden, von denen das US-amerikanische Marktforschungsunternehmen Gartner im Jahr 2016 ausging.
Vernetzte Industrie
Angeheizt wird diese Zunahme durch den weitreichenden Internetzugang, Cloud-Computing, kostengünstige Sensoren, künstliche Intelligenz (KI) und Big Data. Aber nicht nur Haushaltsgeräte und persönliche Gadgets gehen online – auch Industrieanlagen werden zunehmend vernetzt. Diese Entwicklung beschleunigt die nächste Generation der Industrie: das industrielle Internet der Dinge (Industrial Internet of Things oder IIoT), an das hohe Erwartungen geknüpft werden. Schon jetzt hat das IIoT große Auswirkungen – auf die Fertigung, den Verkehr, das Gebäudemanagement, den Energiesektor und natürlich die Logistik.
Daher macht es Sinn, dass auch Paketdienstleister auf das IIoT und die Digitalisierung setzen. Auf dem Gebiet datengestützte Prozesse leistete Körber in den 1970er Jahren Pionierarbeit: mit der Entwicklung automatischer Adresserkennung. Mehr denn je tragen heute Daten dazu bei, dass Pakete so schnell und effizient wie möglich von A nach B gelangen.
Daten sinnvoll nutzen
In der modernen Paketverarbeitung erzeugen Barcode- und RFID-Lesegeräte, Kameras und Sensoren einen kontinuierlichen Strom von Daten. Die Analyse dieser Daten mit KI-basierter Software führt zu einer nie da gewesenen Transparenz bei Lieferungen, Maschinen und den zahllosen Komponenten eines Paketsortiersystems. Die Nutzung dieser Informationen ermöglicht einen höheren Durchsatz, eine Maximierung der Anlagenauslastung und eine Senkung der Betriebskosten. Und wer würde auf diese Vorteile verzichten wollen?
Für Paketsortierzentren hat Körber die Software Hub Booster entwickelt. Mit dieser haben die Betreiber die gesamte Prozesskette eines Logistikzentrums im Blick und erhalten automatisch generierte Empfehlungen als Entscheidungshilfe. Die Software teilt dem Team zum Beispiel mit, welche Rutschen als Nächstes geleert werden müssen, um ein Überlaufen zu verhindern. In einem anderen Anwendungsfall informiert Hub Booster das Personal, welche Fahrzeuge mit der höchsten Priorität beladen werden müssen, um Engpässe zu vermeiden.