Allgemein haben wir uns innerhalb unserer Sprachwelt für die Begrifflichkeit des Ladungsträgers, übersetzt Load Device (LD), entschieden. Aber was verstehen wir unter diesem Begriff und welchen Nutzen schafft die Einführung eines Load Device Managements für Ihr Unternehmen?
Was ist ein Ladungsträger?
Unter einem Ladungsträger versteht man innerhalb der Logistik ein tragendes Medium zur Zusammenstellung von Gütern zu einer Ladeeinheit, im SAP-Umfeld auch Handling Unit genannt. Sie werden innerhalb des Supply-Chain-Managements als Lagerungs- und Transportmittel verwendet. Ein simples, aber bekanntes Beispiel, stellt die Europalette dar.
Einzelne Produkte müssen ihren Weg zur richtigen Zeit, zum richtigen Ort und zur richtigen Qualität zum Endkunden finden. Um Transport-, Lagerhaltungskosten und administrative Aufwände zu reduzieren, werden unterschiedliche Auftragspositionen kommissioniert, auf einen Ladungsträger konsolidiert und anschließend entweder zwischengelagert oder direkt versendet. Sie unterstützen ergänzend bei der Transportsicherheit, können bei internen und externen Materialflüssen von Bedeutung sein und spielen ebenfalls im Marketing eine Rolle, denn: „Das Auge isst bekanntlich mit.“
Warum sollte ich meine Ladungsträger verwalten und steuern?
Der LT ist in der Vergangenheit oft aus diversen Aspekten vernachlässigt worden. Jedoch ist er jüngst immer mehr in den Fokus gerückt und ist unter anderem im Fraunhofer Institut, beim Verband der Automobilindustrie und bekannten Consultingunternehmen Gegenstand aktueller Betrachtung.
Weshalb? Mit der steigenden Menge, Vielfalt, Qualität und Individualität, insbesondere in der Automobilindustrie, haben sich die Kosten erhöht. Ein Beispiel sind die Fertigungskosten für LT. Container, maßangefertigte Kisten oder komplexe Transportgestelle erreichen Spitzenwertigkeiten von bis zu 2.000 €. Allein deshalb lohnt es sich, eine systemgestützte Verwaltung zumindest zu prüfen. Es gibt aber noch weitere Kosten, die ursächlich dafür sind, dass das Thema zunehmend in den Fokus rückt.
Welche Kosten entstehen neben der Erstbeschaffung?
Die zu reduzierenden Kostentreiber innerhalb des Load-Device-Kreislaufs setzen sich aus unterschiedlichen Aspekten zusammen, die ihren Ursprung innerhalb der Materialwirtschaft haben. Wir haben uns damit auseinandergesetzt und die folgenden Kostenquellen für Sie herausgearbeitet.
- Zu hohe Bestände aufgrund der fehlenden Bestandstransparenz innerhalb des Netzwerks, das zu hohen Durchlaufzeiten bei Kunden führt. Daraus resultieren unnötige Kapitalbindungskosten.
- Schwund diverser LT, der ohne Bestandsübersicht bei Ihnen und Ihren Kunden nicht nachvollzogen werden kann. Das führt bei Ihnen zum teuren Nachkauf von LT, um die Versorgung Ihrer Kunden weiterhin gewährleisten zu können.
- Opportunitätskosten, die zurückzuführen sind auf die fehlende Berechnung von potentiellen Mietpauschalen. Könnte daraus ein Business-Case für Sie entstehen?
- Qualitätskosten, da die Reinigung, Reparatur und Verschrottung von LT nicht verursachergerecht berechnet werden können. Manche Branchen, wie z.B. die Lebensmittel- oder Chemieindustrie sind gezwungen, die eben angeführten Prozesse auszuführen und zu protokollieren.
- Fremdverschuldete Ersatzbeschaffungen aufgrund von Qualitätsdifferenzen zwischen versendeten und zurückerhaltenen LT.
- Zusätzliche Transportkostenoder im Worst Case - Produktionsstillstände, da Materialien und Fertigerzeugnisse aufgrund fehlender LT nicht ausgeliefert werden können.
Aufgrund der häufig in der Praxis fehlenden wirtschaftlichen Lagerkennzahlen, ist es für produzierende Unternehmen, Verlader oder auch Logistikdienstleister kaum möglich, die eben genannten Kostenquellen zu identifizieren. Diese Kosten binden zur Verfügung stehendes Kapital und behindern damit Investitionsmöglichkeiten für die Entwicklung Ihres Unternehmens. Schließlich haben Kosten immer eine Auswirkung auf das Unternehmensergebnis und bestimmen den Erfolg oder Misserfolg vorgenommener Ziele.