Was für den Kunden einfach klingt, erfordert eine Lagerverwaltung, die Einsicht sowohl in die Bestände der Filialen als auch der Lagerhäuser bietet.
Wie können Sie sich gegen die Mitbewerber durchsetzen? Dabei geht es nicht nur um die Produktvielfalt, sondern vielmehr um Zusatzservices wie Beratung, die Sie als Anbieter für Ihre Kunden anbieten können. Abgesehen vom Preis sind Geschwindigkeit der Lieferung und Liefertreue die Hauptkriterien für Kunden. Um sich den Herausforderungen des On- und Offlinehandels anzunehmen, ist der Einsatz eines flexiblen Lagerverwaltungssystems (Warehouse Management Systems) unumgänglich.
Zur richtigen Zeit am richtigen Ort
Die Sieben-R der Logistik beziehen sich auf die logistischen Aspekte:
- das richtige Produkt
- im richtigen Zustand
- zur richtigen Zeit
- in der richtigen Menge
- zu den richtigen Kosten
- mit den richtigen Informationen
- am richtigen Ort
Das stellt Unternehmen in der Praxis allerdings oft vor Herausforderungen. Warum?
Produktvielfalt und Volumen
Viele Online-Händler haben ein breites Sortiment, was mit unterschiedlichen Verpackungseinheiten einhergeht. Nimmt man dazu die oft unvorhersehbaren Kundenbestellungen, ist es nicht einfach, Prognosen zu erstellen. Deshalb ist von heutigen Lagerverwaltungssystemen weit mehr gefordert, als Ware zu verbuchen und Lagerplätze zu verwalten.
Das Online-Geschäft erfordert Flexibilität. Trends ändern sich häufig und können dazu führen, dass ein Produkt was heute noch „in“ ist morgen bereits zum Ladenhüter wird. Das hat selbstverständlich auch Einfluss auf die intralogistischen Prozesse und macht es notwendig, Ist- und Soll-Werte zu prüfen und gegenüberzustellen. Entsprechend kann es oft dazu kommen, dass Abläufe nicht mehr passen und ein neuer Ansatz notwendig ist.
Was sind entsprechend die Anforderungen an ein gutes Lagerverwaltungssystem? Bereits als Standard sollte es eine Vielzahl von Konfigurationsmöglichkeiten bieten, sei es in Bezug auf Abläufe im Warenein- und Warenausgang, sowie beispielsweise die Lagertopologie. Dies bedeutet auch, dass die Software kostengünstiger ist, es sei denn Sonderprogrammierungen sind notwendig.
Was macht ein gutes Lagerverwaltungssytem für den E-Commerce aus?
Vorteile eines guten Lagerverwaltungssystems für den E-Commerce beginnen entlang des intralogistischen Warenflusses bereits vor dem Wareneingang. Das bedeutet zum Beispiel das bequeme und einfache Anlegen von Bestellungen, auch unter der Berücksichtigung von Chargen, MHDs und/oder Seriennummern. Dabei bieten Lagerverwaltungssysteme auch Standardschnittstellen, sodass z. B. Bestellungen auch vom übergeordneten ERP-System empfangen werden können, was Standardpraxis bei vielen Händlern ist.
Einpflegen von Stammdaten
Sie stehen vor der Wahl: Das Lagerverwaltungssystem kann einerseits automatisch Stammdaten wie Höhe, Breite, Länge und Gewicht der Artikel von externer Software durch Schnittstellen übernehmen. Andererseits können diese auch manuell direkt im Lagerverwaltungssystem selbst eingepflegt werden. Um Fehler zu verhindern, die sich durch den ganzen Prozess der Intralogistik ziehen können, werden Artikel nur dann systemseitig verarbeitet, wenn alle nötigen Stammdaten hinterlegt werden. Hier besteht auch die Möglichkeit, Plausibilitätsprüfungen einzubauen. Um unautorisierte Eingriffe zu verhindern, können auch Benutzergruppen mit unterschiedlichen Berechtigungen hinterlegt werden.
Wareneinlagerung
In der Regel erfolgt die Einlagerung der Ware systemgeführt. Dazu werden Strategien hinterlegt, die sowohl die z. B. unterschiedlichen Lagerbereiche (falls vorhanden) mit einzelnen Merkmalen (wie Höhenklasse, Maximalgewicht und/oder Kompatibilität für die Aufnahme bestimmter Ladeeinheiten) als auch ABC-Zonen oder die Statik von Regalen berücksichtigen. Eine manuelle Lagerplatzsuche (Lagerung auf Sicht) ist auch möglich und kombinierbar. Vorteile bieten sich außerdem wie auch später bei der Kommissionierung durch die Effizienz, die das System bietet: So können z. B. mehrere Ladeeinheiten mit einer Fahrt eingelagert werden, falls dies die Ladeeinheiten bzw. Fördermittel zulassen.